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Muttertags-Hofführung

  • Hof Narr Güetlistrasse 45 8132 Schweiz (map)

Um 14.30 Uhr beginnt die Hofführung und an diesem Tag stehen die Mutter-(Kind)Geschichten im Fokus. Zum Beispiel Schwein Michèle und ihre unzähligen Kinder, Ziegen-Oma Julia oder auch die Kuh Aura. Lasst euer Herz berühren, wenn wir euch von der tiefen Liebe von Müttern erzählen und wie diese Liebe die Welt verändert.

Nach der Hofführung gibt es noch ein Kuchen Z'Vieri um gemütlich zu verweilen.

Die Führung und Z'Vieri kostet 30 Franken pro erwachsene Person und 20 Franken pro Kind.

Die Platzzahl ist beschränkt und Anmeldung erforderlich an:

valentina@hof-narr.ch

Eine weise Vierjährige sagte neulich: wir sind alle Kinder. So einfach ist es ja. Wir sind alle Kinder unserer Eltern, wir sind aber auch alle Kinder von Mutter Erde und Kinder unserer Zeit.

Und während wir als Kinder erwachsen werden, sind wir gefordert zu hinterfragen, was wir gelehrt wurden um unser eigenes Selbst wahrnehmen zu lernen. Ja um bei all den Meinungen die da draussen sind, unsere eigene zu finden und zu ergründen.
Das gilt wohl ganz besonders für all die Glaubenssätze die wir bedenkenlos übernommen haben.

So dürfen wir uns auch mal fragen, was hat es mit dem Muttertag so auf sich? Sollten wir nicht jeden Tag die Mutter feiern, wenn sie uns denn nahe steht? Sollten wir nicht jeden Tag der Mutter Erde danken, wo sie uns doch nährt und trägt? Sollten wir das Mütterliche nicht in jedem Lebewesen ehren?

Die obigen Worte unserer Schweinedame Madame Michèle, sind Ausdruck der Freude über unser Dasein, unser da sein, unser Beisammen sein. 
Als sie zu uns kam, hatte sie viel durchgemacht. Doch nachdem sie genug Muskeln aufgebaut hatte um mit vier Jahren endlich in die Welt zu treten, hat sie sich mit einer solchen Hingabe als Adoptivmama engagiert, dass uns bis heute das Herz bebt, wenn wir sie beobachten.

Sie ist Liebe pur. Sie verkörpert das, was mancher Mensch sich unter einer Mutter vorstellt.
Sie wurde für Leonie und Tim, aber auch für die grosse Tiffy eine Mutter aus dem Bilderbuch.
Sie erzieht sie fürsorglich präsent, liebevoll tröstend, klar schützend, ruhig hinweisend und auch mal eindeutig die Grenzen zeigend.
Sie nimmt die Kleinen liebend in den Arm (bzw. an den Bauch), wenn sie Nähe suchen.
Sie schenkt ihnen Geborgenheit und Vertrauen und wappnet sie für den Weg ins Erwachsenen-Leben. 

Madame Michèle, die ehemalige "Muttersau", die viele Schwangerschaften erlebt und Kinder geboren hat aber keines grossziehen durfte.

Der Begriff "Muttersau" definierte ihren Status als Nutztier, nicht als Mutter.
Die Nutztier-Begriffe, so stark entfremdet von dem was eigentlich passiert, sollen normalisieren, was eigentlich unerträglich ist. Beispiele für etwas, das kritische Kinder unserer Zeit eben hinterfragen.
So "wirft" die "Muttersau" nach ihrer "Trächtigkeit" "Ferkel" die dann kurz "gesäugt" werden, bis sie "fressen" um mit 6 Monaten "schlachtreif" zu werden. Leicht lassen sich diese Worte in ihrer Wirkung reflektieren und wir stellen fest, dass sich der Kern eines Missverstädnisses durch die Sprache manifestieren konnte: ein Lebewesen wird zur Ware.
  
Die Tragik dieser Definition hat weitreichende KonsequenzenEinem Lebewesen einen Warenstatus aufzudrücken und damit sein ganzes Leben zu zerstören, legt die Wurzeln für alles was auf der Erde schief läuft. Wir müssen uns nicht wundern, dass Mutter Erde blutet, denn solange wir auch nur eine einzige Mutter in Ketten legen, wird es niemals Frieden geben.
Nicht in uns drinnen und nicht draussen in der Welt.

Vielleicht liegt die Lösung für die Schmerzen dieser Welt darin, dass wir die Mutter und das Kind in all jenen entdecken die uns begegnen. Unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse, Spezies oder Talent? Vielleicht geht es zumindest in diese Richtung... darüber nachdenken lohnt sich allemal und das wollen wir an dieser Hofführung zusammen mit euch tun.

Wir werfen ein besonderes Augenmerk auf die Mütterlichkeit in unseren Tierfamilien und schauen.

Im Anschluss gibt es ein Vieri für euch.