Kühe unter Narrenschutz

Immer mehr Landwirtinnen und Landwirte wenden sich an uns und möchten mit der Unterstützung des Vereins Hof Narr auf eine gewaltfreie Landwirtschaft umsteigen. Vielen stehen wir mit Rat und Tat zur Seite, manche unterstützen wir mit eurer Hilfe für die erste Zeit auch finanziell. Ganz besonders dort, wo das neue Konzept einen Lebenshofteil mit Patenschaften beinhaltet und die Tiere als freie Lebewesen und wunderbare Botschafter*innen für eine bessere Welt mitwirken können.

Dabei begegnen uns immer Rinder die durch die Maschen fallen und kaum einen Platz finden. Einige von ihnen haben wir unter Narrenschutz genommen, auf einen schönen Hof gebracht und ihnen versprochen für sie ein Leben lang die Mittel zu generieren, dass sie liebevoll umsorgt werden können.

Am besten geht das mit eurer wunderbaren Unterstützung. Wenn ihr also heute über eine Kuhpatenschaft nachdenkt, dann zögert nicht uns zu kontaktieren. Zusammen schaffen wir eine neue KUHltur mit MUHt, Mitgefühl und Solidarität.

Hier geht’s lang zu den Patenschaften.

orli und Silian

Was für eine Rettung!

Tief aufgewühlt haben mich die Erzählungen der Bäuerin, über den Trennungsschmerz von Mutter und Sohn. 

Über die täglichen Schmerzen im Herzen und im Körper. Während wir uns unterhalten und fest stellen, dass es hier, an diesem Ort, keine Perspektive gibt, bei der Mensch und Tier heilen können, schaut Orli mich unverwandt an. Angebunden, ohne Spielraum. Ihr Sohn, nur einige Meter weiter weg, kann nicht zu ihr und sie nicht zu ihm, nur sehen können sie sich. Macht das die Verzweiflung vielleicht noch grösser, ist es das, was diese tieftraurige Spannung in der Luft ausmacht? 

Während wir realisieren, dass hier alles aufhören muss, um Neues entstehen zu lassen, möchte ich weinen, bei der Vorstellung, dass Orli bereits 10 Kälber nicht herzen und umsorgen durfte und immer nur an ihrer Kette stand und ertragen sollte. Ihr Blick spricht Bände.

Kann ein gebrochenes Herz sich wieder zu einem Ganzen zusammen fügen? 

Und während alles in mir schreit: bitte rette sie! Spricht die Bäuerin die Bitte aus. 

Und ohne zu wissen, wohin es uns führen wird, gebe ich das Versprechen der Rettung ab, in dem Wissen, dass ich innerlich vertrocknen würde, wenn ich in diese Situation, keine Versöhnung bringen kann. 

Das Brutalste meiner Arbeit ist, die Begegnung mit Tieren, die ich wieder verlassen muss, ohne ihre Welt zu ändern. 

Wie tröstlich, für Orli und Silian eine Möglichkeit gefunden zu haben! Wie unfassbar berührend ihnen zuzuschauen, wie sie aus verloren geglaubten Schätzen schöpfen können.

Und Orlis Blick spricht wieder mehr als tausend Worte.

Mutter und Kind sind nun zusammen. So wie es sich gehört.

Die beiden leben nun auf derm Lebenshof Strengenhof in Rodersdorf (SO) und würden sich sehr über Patenschaften freuen. Wir werden lebenslang für sie aufkommen, sind aber froh um eure Unterstützung.


Die wunderbare Herde SanftMUHt

Ebenfalls im wunderschönen Emmental, nahe Ramsei, stellt Pia ihren Hof von Mutterkuhhaltung mit Fleisch auf den Lebenshof Einfach Sein um. Pia hat ein wundervolles Konzept von betreutem Wohnen und Tierparadies entwickelt und das Schlachten hat ein Ende. Da nicht alle Rinder auf dem Hof bleiben können, ziehen elf von ihnen unter Narrenschutz auf den wunderbaren Chäppishof Nähe St. Gallen.

Da Pia eine tiefe Verbindung zu den Tieren hat, sind sie besonders sanftmütig und zugewandt. Und so kam uns spontan der Name Herde SanftMUHt für die Gruppe. Da Pias Umstellung dadurch möglich wurde, dass diese Gruppe umzieht, haben wir den Schritt gewagt, sie unter unsere Fitiche, bzw. Schützlinge zu nehmen. In der Zuversicht, dass ihr uns dabei unterstützt, möchten wir für sie Patinnen und Paten suchen.

Konkret suchen von dieser Herde noch folgende Tiere Patinnen und Paten:

Änneli und Alena, Kyra, Mogli und Rama, Jelly, Maya, Aladdin, Mona und Adele.

Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr unsere Kuhherde mit einer Patenschaft unterstützt! Meldet euch einfach für Fragen bei uns. Zu den Patenschaften geht’s hier.

Arlette

Arlette

Arlette

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Als wir auf den Hof kamen, begrüsste uns sofort Arlette und spatzierte uns überall hinterher. Sie schaffte es innerhalb von einer Minute uns derart zu begeistern, dass wir sie tief ins Herz geschlossen haben. Arlette ist die Zwillingsschwester von Adele. Sie ist sehr vorwitzig und neugierig, aber auf eine umwerfend zärtliche Art. Sie liebt die Menschen und das will sie uns auch zeigen. Die liebevolle Art mag sie von ihrer Mutter Anita bekommen haben, denn auch sie ist herzlich und offen.



Kyra

Ihre Mutter ist ein original Braunvieh, diese wäre geschlachtet worden, weil sie zu wenig Fett und Eiweissgehalt  in Milch hatte. Doch das liess Pia nicht zu.

Kyra ist ein Kraftpaket, ein Rambodiesli wie Pia sie liebevoll nennt. Sie hat eine enorme Kraft und ist gleichzeitig enorm sanftmütig und sensibel.

Sie hat so lange bei der Mama getrunken wie es irgendwie ging.

Kyra

Kyra

Rama und Mogli

Rama und Mogli

Rama und Mogli

Die Mutter Adrienne kam von der Alp und wurde wegen der anstehenden Zwillingsgeburt sofort ins Tierspital gebracht. Doch dort sagten sie, sie könnten ihr nicht helfen. Sie sähen nur Beine, Herzchen und Kuhmagen und alles durcheinander. Sie wussten nicht ob Adrienne die beiden lebendig zur Welt bringen könnte. Und so wurde sie wieder nach Hause geschickt. Pia hat sie den ganzen Tag begleitet, bis sie sich auf die Weide zurück zog um zu gebären. Der Tierarzt konnte nicht zur Hilfe kommen, da seine Frau am selben Tag unerwartet an einem kurz zuvor diagnostizierten Hirntumor starb. Doch Adrienne schaffte es alleine. Rama und Mogli erblicken die Welt.

Mogli ist ein ruhiger, sehr, sehr anhänglich und sehr wunderfitzig. Er hat stets die Nase zuvorderst. Er kümmert sich sehr gut um die Kühe um ihn herum.

Rama ist ein Globi, am liebsten mittendrin statt nur dabei. Er würde am liebsten 24 Stunden am Tag gekrault werden, ausser es gibt was gutes zu futtern, dann ist er damt auch einverstanden.

Änneli

Änneli

Änneli und Alena

Sie dürfen zusammen bleiben

Für Alena und Änneli bricht ein neues Kapitel ihres Lebens an:

eines, das sie zusammen verbringen dürfen.

Eines, an dem sie selber entscheiden dürfen ob sie beieinander oder getrennt schlafen wollen.

Eines, bei dem ihr gegenseitiges Rufen damit endet, dass sie sich finden und herzen dürfen.

Eines, bei dem die Mutter Alena, ihr Tochter Änneli die Welt erklären kann.

Eines, das möglich ist weil Pia sich für die Transfarmation entschieden hat und wir die beiden unter Narrenschutz begleiten werden.

Eines, das mit eurer Patenschaft noch runder wird.

Wenn ihr Änneli oder Alena mit einer Patenschaft unterstützen und dabei die Agrarwende gleich selber in die Hand nehmen möchtet, schreibt uns eine Mail.

Du und wir, zusammen ist alles möglich!

Änneli mit Alena

Änneli mit Alena

Maya

Maya


Maya

Maya ist die Tochter von Mona. Eine freche, süsse Gestalt. Sie findet immer einen Weg durchs Fressgitter auf die andere Seite. Und sucht sie das frische Stroh zum knabbern.


Sie schaut dich an und du weisst, da ist Jemand, der dich zum spielen überreden möchte!

Halb Grauvieh, halb Evolène ist sie natürlich anzuschauen wie ein Bild. Sie ist sehr zutraulich un man merkt, dass sie nie etwas Schlechtes erlebt hat.


Yelly

Yelly

Yelly

Yelly ist halb Eringer, halb SF (Schweizer Fleckvieh). Wenn SF Kühe nicht schanger werden (wollen), dann lässt man sie mit Eringern zusammen, dann nehmen sie sicher auf, erzählt Pia.

Und dann schiebt man sie trotzdem ab. Dort wo Yelly geboren wurde, lebten kleine Kinder. Yelly liebt Kinder. Die Kleinen gingen eine sehr enge Beziehung mit ihr ein und da schaffte es der Vater nicht, Yelly in die Mast abzuschieben. Und weil Pia für ihr grosses Herz bekannt, wurde sie kontaktiert…

Da bei Pia Rena lebte, die gerade eine Todgeburt erlebt hatte, bat sie Rena Yelly aufzunehmen. Das klappte dann mit viel Überredungskunst auch.

Aus der kleinen Yelly ist ein selbstbewusstes Mädel geworden.

Aladdin

Aladin ist ein Frechdachs. Er prüft alles auf Herz und Nieren und wenn er was demontieren kann, dann tut er das. So ist er letztens zu den Strohballen ausgebüxt und hat sich sein eigenes Bett gebaut. Stolz lag er in der Mitte seiner neuen Matratze.

Aladdin

Aladdin

Menschen gegenüber ist er eher schüchtern. Doch wenn er sich auf jemanden einlässt, dann ist es für’s Leben.


Mona

Mona

Mona

ist eine ganz bescheidene, überaus genügsame junge Dame. Sie droht manchmal unterzugehen und freut sich deswegen umso mehr über liebe Patinnen und Paten, die ihre Geschichte hinaus in die Welt tragen. Vielleicht ist sie am Ende die grösste Botschafterin für den Frieden. Wer weiss.






Adele

Adele ist eine sehr liebe, wie wohl alle Tiere dieser Gruppe. Ja wie wohl alle Tiere, so sie denn Vertrauen haben können und sich in ihrem sanften Wesen ausleben dürfen. Sie ist die Zwillingsschwester von Arlette, dem Zwergli. Ein Horn ist etwas abgebrochen und zeichnet sie aus.

Adele

Adele


Unsere zwei Buben

Xander & Goofy

Da die beiden Jungs nicht auf dem Hof Bruff bleiben können, hat der Hof Narr sich im Dezember 2020 entschieden Xander und Goofy die Fahrt zum Schlachter zu ersparen. Per sofort stehen sie unter Narrenschutz und dürfen auf dem wunderschönen Lebenshof der Tierarche Seeland in einer Herde ihr Leben geniessen.

Goofy

Goofy

Sie gehören natürlich nur sich selber und doch brauchen sie auf dem Papier Menschen denen sie offiziell gehören. Und das sind wir.

Doch mit euch ist das Ganze viel, viel KUHler und wir hoffen auf tolle, sanftmuhtige Pat*innen und Paten die für die wunderbaren Ochsen eine Flasche Wein verschmähen und statt dessen eine Patenschaft übernehmen.

Allgemeine Infos zu Patenschaften findet ihr auf unserer “Mithelfen” Seite.

Die tierspezifischen Patenschaften mit einer fixen monatlichen Unterstützung für eine unserer geretteten Tierpersönlichkeiten ermöglichen die langfristige Sicherung eines guten Lebens. Die Idee dabei ist, dass wir so vielen Tieren ein zu Hause bieten können wie über den Verein langfristig mit Patenschaften finanziert werden können.

Für die Tiere und für den Status der Tiere hat eine Patenschaft auch einen sehr hohen symbolischen und fürsorglichen Wert. So werden die Tiere aus ihrem Nutzungsstatus gehoben und es wird für sie gesorgt, ohne dass sie nutzen müssen. Ihr Leben und ihre Bedürfnisse werden ernst genommen, die entstehenden Freundschaften sind schöne Beispiele echten Mitgefühls.

Lasst uns gemeinsam Zu-kuh-nft schaffen!

Hier gehts zu den Patenschaften

Goofy

Goofy

Xander

Xander

weitere rinder unter Narrenschutz

Otto

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Das ist Otto, ein schottisches Hochland Rind, er steht unter Narrenschutz und er lebt im Wallis auf dem wunderbaren Hof Allegro / Herdenschutzzentrum.

Als Dea Alvino 2014 den kleinen Hof übernahm, um daraus einen Lebenshof zu machen, durfte sie auch gleich die bestehende Herde von über 15 Hochlandrinder-Mutterkühen und einigen Ochsen befreien, dabei war auch Otto, dem dadurch der Weg ins Schlachthaus erspart wurde. Die Kühe waren zu diesem Zeitpunkt alle trächtig und kurz darauf kamen ihre Kälber zur Welt. Was für eine Freude, als die Mutterkühe zum ersten Mal ihre Kälber behalten und grossziehen durften, so wie es die Natur für sie vorgesehen hat! Kühe haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten und die Bindung der Mutterkuh zu ihrem Kalb hält ein Leben lang.

Viele von diesen Tieren, Schafe, Rinder & Pferde suchen noch nach ihren Paten.

Durch Corona ist für den Hof Allegro ein wichtiger Teil des Nebeneinkommens für die Tiere weg gefallen und wir möchten euch die Patenschaften umso mehr ans Herz legen. Vielleicht sehen wir uns ja am nächsten Patentreffen?

Infos und Patenformulare findet ihr unter www.hof-allegro.ch


Fridolin


Der Lebenshof zuKUHnft ist im April 2020 zum Hof Lebensparadies geworden und steht nun komplett auf eigenen Beinen. Wir bitten euch Yvonne und Toni und die Kuhpersonen weiter zu unterstützen und freuen uns sehr, dass alles sich so grossartig entwickelt hat.

Hier kommt ihr direkt zu Hof Lebensparadies.

Für Fridolin werden wir weiter finanziell aufkommen und so könnt ihr auch weiter über uns eine Patenschaft für den kleinen Helden übernehmen! Er hat unseren kuhlen Weg definitiv sehr geprägt und wird das wohl immer weiter tun.

Wie er die Zukunft prägte:

Fridolin musste viel zu früh auf die Welt kommen, da seine Mama von all den Leiden in der Milchindustrie so erschöpft war, dass sie ihn nicht länger tragen konnte. Kaum geboren, wurde er ihr weg genommen, damit die Milch weiter für den Menschen fliessen sollte. Er drohte zu sterben und musste wiederbelebt werden. In der kalten Box zitternd wurde er von Narren entdeckt und gerettet. Da seine Mama nicht mehr konnte, ging sie leider für immer und konnte nicht wie geplant ebenfalls gerettet werden.

Fridolin aber fand eine neue liebevolle Mutter, Rena, und mit ihr beginnt nicht nur ein neues Leben für ihn, sondern er wird Teil des ganz neu entstehenden Lebenshofes, der für alle Bewohner*innen ein neues Leben bedeutet.

1.Weidegang Fridolin.JPG

Rena hat ihn bei sich aufgenommen und vom ersten Moment trinken lassen!

Diese Geborgenheit und Liebe haben ihm sichtlich Kraft gegeben, und auch Mut trotz seines schwierigen Starts ins Leben. Wir haben schnell gesehen, dass Fridolin einen starken Lebenswillen hat, auch wenn er anfangs immer wieder sehr schwach war und kaum Reserven hatte.

Heute springt und tollt er mit seiner Stiefschwester und anderen gleichaltrigen Kälbern auf der Weide herum.

Strela mit Stern, Ria & Fridolin.JPG

Goofy- oder die Frage des Lebens

Goofy ist gerettet!

Zumindest "unser" Goofy.

Zwei Goofys, ein Schicksal?

In Hamburg hat eine Klasse auf einer Schulreise Freundschaft mit einem Kalb geschlossen. Als sie erfuhr, dass es bald geschalchtet würde, hat sie sich für seine Rettung eingesetzt. Und dies erfolgreich. Allerdings war die Rettung nur temporärer Art, denn an dem Ort wo Goofy unterkommen konnte, einem sogenannten Museumsdorf, werden die Zusammenhänge der Landwirtschaft „real“ dargestellt. Goofy war also ein Nutztier im Museum. Damit auf diesen Zwiespalt zwischen Freundschaft mit einem sogenannten Nutztier und Zweck in der Nutzung hingewiesen werden kann, entstand die Idee, dass nicht nur die Rettung, sondern auch die spätere Tötung portraitiert werden könnte.

Da dies verschiedene problematische Aspekte beinhaltet, setzten sich mehrere Lebenshöfe ein, um Goofy ein weiteres Mal zu retten.

Wie die Geschichte ausgeht, ist heute noch unklar.

Eines der Hauptargumente für die «Notwendige» Schlachtung von Goofy ist uns besonders ins Auge gestochen: warum sollte ausgerechnet Goofy nicht sterben, dafür ein anderes Tier, das vielleicht nicht so viele Menschenverteidiger*innen hat? Und wie können wir überhaupt Fleisch essen, wenn wir nicht einer Tötung beiwohnen mögen?

Auf den ersten Blick ist dieses Argument nicht falsch, denn ja, wer entscheidet hier für wen? Und in der Tat ist es heuchlerisch eine Schlachtung nicht zu ertragen, aber Totes essen zu wollen. Denn letztendlich wollen alle "Nutz"tiere eigentlich leben. Von daher kann genauso gut Goofy deine Mahlzeit sein wie ein ubekanntes Rind.

Oder eben keiner!

Und genau da liegt das eigentlich Tragische begraben: eigentlich müsste weder Goofy, noch das unbekannte Tier sterben, denn: die Landwirtschaft ohne Tierpodukte ist nicht nur eine nette Idee, sondern voll im Gange.

Und so könnte sogar in einem Museumsdorf zukunftsfähige Landwirtschaft thematisiert werden mit einem lebendigen Goofy als Botschafter für den Wandel. Es ist also kein «entweder ziehen wir das jetzt konsequent durch, und sehen so auch wie unsere Nahrung hergestellt wird, oder dann folgen wir unserem Herzen und bleiben der Realität fern.» Nein, es ist eine Entscheidung zwischen der Landwirtschaft der Vergangenheit und der Landwirtschaft der Zukunft, der neuen Realität also. So einfach wäre das eigentlich.

Mit Goofy als Wegweiser, könnte direkt der Weg der transFARMation gegangen werden und die wunderbaren Schüler*innen könnten ihrem Impuls bis zur letzten Konsequenz lebendig forschend folgen.

Frappanterweise hat uns letzte Woche eine Bauernfamilie bei der Umstellung auf Nutztierfreie Landwirtschaft gebeten, zwei ihrer Frühlingskälber zu retten, da sie nicht alle behalten können. Dank toller Zusammenarbeit können wir beider Leben sichern und spannenderweise wurde eines der beiden bereits im März Goofy getauft. In diesem Schweizer Goofy-Fall also, beginnt mit der Rettung der beiden Kälber ein weiteres Kapitel des Wandels in der Landwirtschaft. Und ausserdem: Nachhaltiger als die Kinder zu lehren, dass Fleisch nicht auf Bäumen wächst, wäre es jedenfalls die Kinder zu lehren, dass ab heute keine Tiere mehr für Nahrung sterben müssen, wenn sie es nicht wollen.

Hoffen wir, dass auch im Hamburger Fall eine neue Ära eingeläutet wird.

#transFARMation

Geboren um zu leben
An Rena, die Fridolin so vorbehaltslos und liebevoll aufgenommen hat

Ich wurde grad als Rind geboren,
Ich bin noch warm hinter den Ohren.
Erst grad das Licht der Dunkelheit erblickt,
Schon werd ich wieder weg geschickt.
In eine Box so kalt und weit,
Von meiner Mama, die nun schreit.
Ich wollte auf die Welt zu ihr,
Doch warum bin ich jetzt nur hier?
Wer seid ihr alle überhaupt,
Und warum seid ihr immer laut?
Ich will zu Mama, drum geboren
Ich hab sie trotzdem gleich verloren.
Wisst ihr vielleicht, wo sie jetzt ist?
Ich werd von ihr bestimmt vermisst!
Muh Mama ja, ich höre dich
Muh Mama ja, ich liebe dich
Warum nennt ihr mich nicht beim Namen?
Ich heisse Fridu meine Damen.
Ihr gabt mir nur ne kalte Nummer,
Ach, würd er schwinden dieser Kummer.
Warum nennt ihr mich Beiprodukt?
Wieso habt ihr mich angespuckt?
Ich will zu Mama bitte sehr,
Noch mehr zu warten fällt mir schwer.
So sehr,
so schwer.
Muh Mama Muh
Wo bist denn du?
Muh, Mama?
Bist du noch da?
Ich bin ein Baby, brauch die Mutter
Ich will es nicht, das Ersatzfutter.
Ihr seid nicht meiner Mutter Kinder,
schaut mich nur an, seid ihr auch Rinder?
Ja hier bin ich, ...der sanfte Kleine,
Ich höre wieder Mas Geweine.
Ich hör dich rufen, ja das bist du
Oh schön, ich komme gleich im Nu.
Dann kuscheln wir und schlafen ein.
Nichts will ich mehr als bei dir sein.
Muh, Mama, - Mama?
Bist du noch da?

Die Mama musste leider gehen,
doch ich kann dich sofort verstehen,
ich bin gekommen, dich zu retten,
und sie zu lösen diese Ketten.
Mein lieber wunderschöner Schatz
Bei mir hast du jetzt friedlich Platz
Ich bin die Rena deine neue Mutter
Ich schau für dich und geb dir Futter
Geliebte Mama schaut von oben
Wie du darfst auf der Weide toben,
denn hier an diesem neuen Ort
da feiern wir nun ab sofort
das Leben und die Friedenskraft
denn hier wird Grosses nun geschafft.
Ja wie dein Name sagt, mein liebster Fridu
In Frieden lebst fortan auch du.
Das Leben ist uns allen eigen
Das dürfen wir nun mu(h)tig zeigen.
Sodass die Zukunft mag es bringen,
dass wir das Lied zusammen singen:
Ob in dir steckt ein liebes Muh,
oder ein keckes Menschendu,
wir alle wollen Zukunft bauen,
den Ort von Frieden und Vertrauen.
Und Miteinander wird es wahr,
Muh Fridolin, du kleiner Star.

Die Närrin