Unsere Ziegen

Heute leben hier: Gloria, Antonio, Charlie, Zeus, Sämi, Xsara, Emile.

Julia und Romeo wurden vor vielen Jahren von einer liebevollen Menschenfreundin gerettet. Fortan kümmerte sie sich um sie und ermöglichte ihnen einen Platz auf einem Hof mit anderen Ziegen. Julia bekam zwei Kinder: Antonio und Gloria. Weil alle vier dringend einen neuen Platz brauchten, haben wir uns entschieden, dass wir helfen und sie unter den Schutz der Narren stellen!

Julia und Romeo sind mittlerweile beide nicht mehr unter uns, doch konnte vor allem Julia mit ihren 19 Jahren, eine richtig alte Oma, mit einem erfüllten Leben werden. Sie war fast die gesamten ersten 10 Jahre bei uns und wir sehen sie heute noch überall, da sie uns sehr stark geprägt, begleitet und gelehrt hat. In liebevollem Gedenken halten wir auch Farzi, der viel zu jung von uns gegangen ist.

Charly

Charly ist im Februar 2022 zu uns gekommen, weil die Menschen seines Herkunftbetriebs es nicht übers Herz brachten, ihn zu schlachten. Selten ist einer so glücklich eingezogen wie Charly! Es war, als hätte er immer hier sein wollen und durfte es nun endlich sein! Mit Gloria hat er sich ebenfalls bereist am ersten Tag angefreundet und diese Freundschaft stets weiter gepflegt. Charly liebt aber auch Menschen sehr, und manch eine Stallhilfe verschwindet für mehrere Stunden bei den Ziegen, weil sie Charly’s Schmuseoffensive nicht widerstehen kann. Aber Achtung mit Reissverschlüssen, die nimmt er mit Vorliebe auseinander und vergisst dabei sogar die Kuschelstunde. Er ist ein rundum humorvoller Zeitgenosse, und bis jetzt haben all ihn ins Herz schliessen müssen :-).

Emile

Statt zum Schlachter zum Narren kamst du her.

Der Abschied von Mama war dir schwer.

Doch hier verwöhnen wir dich sehr.

Und sicher will dir Jemand Patin sein,

ganz sicher lieber Emile-klein!

Emile hatte einen schweren Abschiedsschmerz zu verarbeiten, als er bei uns einzog.

Es brach uns das Herz, wie sehr du deine Mama suchtest. Wie du sie riefst, und dann erkanntest, sie antwortet nicht mehr.

Wann ist es passiert, dass der Mensch begann Familienmitglieder auseinander zu reissen ohne sich darum zu kümmern, wieviel Leid dadurch verursacht wird?

Bei den Ziegen begann es wohl als es entschieden wurde, dass ihre Milch Geld bringen sollte und nicht mehr für ihre Kinder war.

So wurde aus Babies plötzlich Beiprodukte, nur dazu da den Milchfluss in Gang zu setzen.

Unsere Ziege Xsara und ihr Sohn Farzi verbrachten 5 Jahre lang alle wichtigen Momente zusammen. 2 Jahre hat Farzi bei ihr getrunken und neben ihr geschlafen, bis heute rufen sie sich innerhalb des Herdenverbandes. Ihre Bindung ist enorm stark.

Individuen wie Émile führen uns vor Augen, wie stark die Sehnsucht nach mütterlicher Wärme ist.

Dankbar sind wir, wie sanft die Gruppe ihn aufnimmt.

Dein Herz wird heilen kleiner Émile, das versprachen wir dir. Es ist eindeutig geheilt, doch hat der Abschied dich auch offensichtlich sehr geprägt und seine Narben hinterlassen.

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Patinnen und Paten gesucht: Wenn ihr Kinder habt, Gotte oder Götti seid oder sonst einem Menschen eine Freude bereiten wollt: wie wärs mit einer Ziegenpatenschaft? Sobald ihr eure Ziege besser kennt und euch sicher dabei fühlt, könnt ihr als Pate mit ihr die Gegend erkunden und z.B. am Waldrand bei uns picknicken. Das sind Spaziergänge, die lange in Erinnerung bleiben.

Die meisten Ziegen-Fotos hier auf der Homepage stammen von SUPERPENG. Danke!

 

Sämi

Sämi

Sämi

Er ist das Nesthäckchen unter den Ziegen. Er wurde im März 2015 geboren und war eigentlich als Pfingstlamm gedacht. Weil er sich zwischenzeitlich jedoch so sehr angefreundet hatte mit einem Paar welches ihn regelmässig in seinem Stall besuchte, wurde er kurzerhand umplatziert und lebt seit Juni 2015 auf dem HOF NARR. Sämi ist sehr zutraulich und verschmust und meckert einem munter entgegen wenn man ihn ruft.

Farzi, Foto Rina

Farzi, Foto Rina

Xsara

Sämis Mutter Xsara ist eine „Milch“ziege,  ihre Gitzis sollen ihr weg genommen und geschlachtet werden, damit die Menschen ihre Milch trinken können. Sämi, Xsaras erstes Kind hatte Glück, denn er wurde gerettet. Doch das Schicksal von Xsara liess ihnen keine Ruhe, denn es ist herzergreifend die Mutterliebe und den Trennungsschmerz zu erleben. Damit ihr das nicht mehr passieren sollte, haben sie auch sie gerettet. Doch sie erwartete bereits wieder Nachwuchs.

Als wir hörten, dass Xsara trächtig zu uns ziehen wird, wussten wir, wir müssen für den Nachwuchs Paten finden. Doch just an dem Tag, an dem wir mit dem Stallbau für die Geburt begonnen haben, kontaktierte uns eine Närrin mit einer Anfrage die zu diesem Geschenk führt. Sie muss einen 7. Sinn haben, diese Närrin, denn nun ging alles auf. 
Und so kam Farzi zu uns. Ein schwerer Anfang mit unklarer Krankheit in den ersten Tagen, dem zum Trotz er umso mehr zulegte in den Wochen danach. So war er bereits mit vier Wochen so gross wie ein drei Monate alter Mastbock und das nur mit Muttermilch und ohne Austauschnahrung. Er ist ein kleiner Witzbold, mit Liebe für’s Spielen und Chillen an lustigen Orten. Er stupst uns direkt in die Seele!

Leider ist Farzi im Winter 2021 von uns gegangen, wegen eines Blasenleidens und einer misslungenen Operation. Unnötig zu sagen, dass wir ihn sehr vermissen.

Farzi mit Timo

Farzi mit Timo

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Zeus

Zeus wurde laut Mensch geboren, um zu besamen. Doch hat er keine Lust, er schafft es nicht, oder findet es schlicht unattraktiv auf engem Raum mit unzähligen, ebenfalls eng eingesperrten Ziegen, pausenlos zu "dienen"... was auch immer. Er wurde nicht nach seinem "Problem" gefragt, noch wurde nach der Ursache seiner "Erektionsstörung" gefragt. Sondern es wurde wie bei Wertlosigkeit so üblich, ein Termin beim Schlachter vereinbart. Zeus ist ein gutes Jahr alt. Zeus wurde laut einem lieben Narren geboren, um zu leben. Laut Empathie, Mitgefühl und Gerechtigkeit ist Zeus Jemand, nicht Etwas. Er ist ein Lebe-wesen und kein wenn's-grad-nicht-passt-muss-es-entsorgt-werden-Wesen...So kam Zeus vor zwei Tagen zu den Narren. Der erste Eindruck war ein trauriger. Hörner raus geschränzt, Stummel die schnell bluten, Bauch gebläht und Beine schmerz anzeigend... Die Tierärztin bestätigt die Sorgen und so hat der gute Junge viel zu heilen! Warum all diese Leiden? Um ein bisschen Ziegenmilch willen... für ein paar Sekunden Gaumenschmaus.

Zeus hat sich inzwischen wunderbar eingelebt und ist, das war von Anfang an klar, ein richtiger schelmischer Narr! Herzallerliebst.

An dieser Stelle Danke Simon und Nadine, für die grandiose Rettung einer ganzen Familie und für die liebevolle Fürsorge mit der ihr euch um die Ziegen kümmert.

 

Die erste Ziegenfamilie auf Hof Narr:

Antonio

Antonio ist der Sohn von Julia und hat keine Hörner. Er ist ziemlich gross und sehr zutraulich. Wenn man ein bisschen im Gehege verweilt, dann wird Antonio fast immer nahe bei einem stehen und seine Streichel-Einheiten einfordern. 

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Gloria

Gloria, die Tochter von Julia ist einfach ein Schatz. Sie ist die scheuste der Herde. Wenn man aber ihre Gunst ergattert hat, dann weicht sie nicht mehr von der Seite. 

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Die Mama Julia ist 2023 im Alter von 19 Jahren friedlich eingeschlafen.

Julia (Foto: Superpeng)

Neugierig und verschmust begrüsst Charlie die Besuchenden. Die anderen Ziegen bevorzugen es neue Menschen erstmals aus Distanz abzuschätzen, bevor sie näher kommen. Manche unserer Ziegenpersonen sympathisieren jedoch sofort mit gewissen Menschenpersonen, es scheint dann wie Liebe auf den ersten Blick. So wie zum Beispiel der vormals schüchterne Antonio mit Nina, die vor einigen Jahren zum ersten Mal helfen kam...

Beim ersten Besuch der Ziegen ist es von Vorteil, wenn Mensch dabei gut gelaunt ist, denn Ziegen erkennen Emotionen auf den Gesichtern von Menschen. Eine Untersuchung zeigte, dass sie bei der Wahl zwischen Fotos gut oder schlecht gelaunter Menschen eindeutig die gut gelaunten wählen. Da mag es nicht verwundern, dass Ziegen auch sehr feinfühlig sind und das Bedürfnis verspüren traurige Menschen aufzumuntern und zu trösten.

Etwa 70‘000 Ziegen leben in der Schweiz, acht von ihnen haben einen Platz bei uns gefunden. Die Massenhaltung ist bei Ziegen noch nicht so weit fortgeschritten, wie bei Schwein, Hühnern oder Kühen, dennoch werden Ziegen (wie auch Kühe) oft ihrer Hörner beraubt, weil man dann mehr Tiere auf kleinem Platz halten kann. Mit der schmerzhaften Verstümmelung nimmt man den Tieren ein wichtiges Kommunikations-, Interaktions- und Pflegeorgan und viele Tiere zeigen nach Jahren der Enthornung noch Schmerzempfinden.

Wer sich etwas Zeit bei den Ziegen nimmt, kann die immer noch innigen Beziehungen zwischen Mutter und Kind erleben. Xsara haben wir vor zweieinhalb Jahren hochschwanger aus der Milchindustrie gerettet. Ihr Sohn Farzi wurde bei uns geboren und noch heute stehen sie in einer speziellen Beziehung. Wie innig die Beziehung ist, können wir hier täglich beobachten. Dann zum Beispiel, wenn wir den dreijährigen Farzi sehen, wie er immer noch Schutz bei seiner Mama sucht, wenn ihm etwas nicht geheuer ist, oder wie liebevoll sie sich nachts aneinander kuscheln. Besonders eng war ihre Beziehung in den ersten zwei Jahren. Wären sie in der Nutzung geblieben, hätten sie nur Tage zusammen verbracht.

Muttertiere wie Xsara werden jedes Jahr geschwängert, denn wo dauernd Milch fliessen soll, braucht es ein Baby, für das die Milch produziert wird. Das Baby wird dann meist von der Mutter getrennt, damit der Mensch die Milch nehmen kann. Damit der Milchfluss ständig hoch bleibt, erleben die Tiere jedes Jahr dasselbe: Schwängerung, Schwangerschaft, Geburt, Trennung vom Kind, melken für die Milch. Das laugt die Tiere aus, sodass die tapferen Mütter oft schon nach fünf Jahren geschlachtet werden. Männchen wie Farzi werden normalerweise im Winter geboren, damit sie für Ostern, dann als wenige Monate alte Geiss (als Gitzi oder Lamm bei den Schafen) geschlachtet werden können.

Länger überleben männliche Tiere nur, wenn sie für die Zucht ausgewählt werden. Unser Zeus, mit seinen Strubellocken und verstümmelten Hörnern war so einer. Weil Zeus dann die Geissen nicht zuverlässig schwängerte, sollte er getötet werden. Auf dem Hof Narr hat er in unserem grössten Ziegenbock Antonio einen echten Freund gefunden – es ist eine Herzensfreude, die beiden beim spielen und kuscheln zu beobachten.

Romeo war der sanfte Anführer der Ziegenbande bis 2016

Und in live sind sie natürlich noch viel schöner! Meldet Euch für einen Besuch bei uns an: Kontakt.